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Bislang ist es Schiffen auf hoher See erlaubt, Schweröl mit einem Schwefelanteil von 3,5 Prozent zu verbrennen. Ab 2020 gelten jedoch neue Grenzwerte, die bereits im Jahr 2016 von der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO beschlossen wurden. Diese schreiben vor, dass der verwendete Treibstoff einen Schwefelanteil von maximal 0,5 Prozent aufweisen darf.
Die Reedereien scheinen den passenden Zeitpunkt für Veränderung verpasst zu haben
Nach Angaben des Technik-Konzerns DNV GL sind weltweit bis zu 70000 Schiffe betroffen, welche künftig kein Schweröl mehr tanken dürfen. Aufgrund dieser extrem hohen Zahl an betroffenen Schiffen scheint es, als habe die Schifffahrtsindustrie die nötigen Umrüstungen zu lange aufgeschoben.
Den Reedereien stehen aktuell drei Alternativen zum Schweröl zur Verfügung, die eine Einhaltung der neuen Grenzwerte möglich machen würden. Der Wechsel zu Schiffsdiesel, der Einbau von Reinigungsanlagen oder die Umrüstung eines gesamten Schiffes auf verflüssigtes Erdgas.
Die meisten Schiffe werden in Zukunft voraussichtlich mit Schiffsdiesel betankt werden. Hierbei besteht jedoch das Risiko, dass die steigende Nachfrage an Schiffsdiesel erhebliche Auswirkungen auf Preise und Verfügbarkeit haben kann.
Die übrigen Schiffe werden vermutlich auf Erdgas umgerüstet oder bekommen eine Reinigungsanlage integriert. Hierbei ist es egal, für welche der beiden Varianten sich ein Reeder entscheidet. Das betroffene Schiff muss für die Umrüstung vorübergehend außer Betrieb genommen werden. Und dies könnte insbesondere Auswirkungen auf die Containerschifffahrt haben. Durch die kurzzeitige Reduzierung der Schiffskapazitäten kann es bei wachsender Nachfrage zu einer starken Erhöhung der Seefrachtraten kommen.
Erhöhte Kosten werden an die Endverbraucher weitergegeben
Eines ist klar – Die Schifffahrt wird teurer. Experten schätzen, dass durch die Verwendung umweltschonenderer Stoffe bis zu 60 Milliarden Dollar an zusätzlichen Kosten auf die Branche zukommen werden. Diese Mehrkosten wollen die Reedereien an Ihre Kunden und somit letztendlich auch an die Endverbraucher weitergeben.
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