Startseite -> News & Blog -> In China wird der Strom knapp

Nach übereinstimmenden Medienberichten kommen in China immer mehr stundenlange Stromabschaltungen mit sehr kurzfristiger oder gar ganz ohne vorherige Ankündigung vor. Aufzüge in Hochhäusern bleiben plötzlich stehen, Kühlanlagen tauen auf, das Telekommunikationsnetz fällt aus, U-Bahnen fahren nicht mehr weiter – der gewohnte Alltag ist plötzlich wie weggefegt. In einer Metallgussfabrik im Nordosten des Landes mussten diese Woche mehr als 20 Arbeiter ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem die Belüftungsanlage ausgefallen war. Betroffen ist die Bevölkerung gleichermaßen wie das Gewerbe und die Industrie in rund der Hälfte aller chinesischen Landesteile.
Mit dem Problem konfrontiert sind auch die globalen Einkäufer vor der anstehenden Weihnachtssaison. Auf Grund der Stromknappheit verringern sich die Produktion und Transportkapazitäten zur gleichen Zeit, der globale Warenfluss gerät ins Stocken. In der Folge können vereinbarte Liefertermine nicht eingehalten werden. Und kommen die Waren dann verspätet in Europa an, treffen sie nach wie vor auf überlastete Empfangshäfen, die die Schiffe weiterhin nicht zeitnah abfertigen können.
Vertreter von in China tätigen deutschen Unternehmen beschwerten sich in der Presse über die fehlenden Rechtsgrundlagen der Abschaltungen und die allgemeine Planungsunsicherheit für das produzierenden Gewerbe. Nach Medienberichten sind bereits Zulieferer für Tesla Fahrzeuge und Apples iPhones betroffen. Erste Analysten rechnen bereits mit einer Delle im chinesischen Wirtschaftswachstum für 2021 inklusive entsprechend negativer Auswirkungen auf das BIP.
Die Ursachen für die plötzlichen Stromabschaltungen sind vielfältig. Chinesischer Strom wird noch zu zwei Dritteln aus Kohle erzeugt, die in den letzten Monaten immer teurer geworden ist. Ein steigender Strombedarf und verschärfte Emissionsvorschriften kommen ebenfalls hinzu.
Bildnachweis CC-BY-SA 4.0 Wikimedia User Bjoertvedt
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