Startseite -> News & Blog -> Weniger Schiffsstaus und sinkende Frachtraten bedingt förderlich für deutsche Wirtschaft
Nach einer Meldung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft bilden sich die Staus in der globalen Containerschifffahrt langsam, aber erkennbar zurück. Dies liegt vor allem an einem insgesamt zurückgehenden, globalen Handelsvolumen, das im Oktober im Vergleich zum Vormonat um fast 1 Prozent sank. Einher mit den sinkenden Staus gehen auch verringerte Frachtraten, was für die exportorientierte deutsche Wirtschaft zunächst einmal eine positive Nachricht ist.
Zu den Frachtraten erläutert IfW-Handelsexperte Vincent Stamer weiter: „Der Rückgang der Frachtraten ist ein positiver Impuls für den globalen Handel und damit auch für die deutsche Wirtschaft. Bleiben Frachtraten niedrig und lassen weltweite Schiffsstaus weiter nach, könnte dies den Rezessionsängsten im exportierenden Gewerbe entgegenwirken.“ Tatsächlich sind die Frachtraten auf der China-Nordeuropa-Route seit Anfang des Jahres um etwa zwei Drittel gefallen.
Deutsche Ausfuhren in Richtung „Roter Null“
Die globalen Tendenzen im Welthandel deuten weiter auf Seitwärtsbewegungen oder niedrige Verringerungsraten hin. So sind im Oktober im Vergleich zum Vormonat Deutschlands Exporte um 0,2 Prozent und die Importe um 0,9 Prozent gesunken, während in der EU die Importe unverändert waren und die Exporte um 1 Prozent stiegen. Ganz ähnlich sieht es in Nordamerika aus.
Nach Einschätzung des IfW-Experten Stamer liegen die Ursachen für die gesunkenen deutschen Exporte vor allem an den weltweit schwierigen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das Wegbrechen des Handels mit Russland durch den Ukraine-Krieg, die hohen Energiepreise und das nachlassende Konsumklima wegen der sich weiter ausweitenden Inflation schicken die deutsche Wirtschaft auf Talfahrt.
Bundesregierung warnt vor rückläufiger Wirtschaftsleistung
Trotz eines unerwartet guten dritten Quartals warnt das Bundeswirtschaftsministerium in seinem diese Woche Montag veröffentlichten Monatsbericht vor einer scharfen Rezession im Winterhalbjahr 2022/23. Insgesamt sei für das Gesamtjahr 2022 zwar noch eine Steigerung von 1,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, für 2023 soll das BIP jedoch um rund 0,4 Prozent im Vorjahresvergleich sinken. Bei einem BIP von gut 3,6 Billionen Euro wären das über 140 Milliarden Euro Rückgang. che daher im Laufe des kommenden Jahres eine ziemlich harte Landung.
Foto von Domink Lückmann / Unsplash.com
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